„Im Bayern Trikot durch das Herz des Potts"

Laufveranstaltung 138                 11 / 2019




   

  7. Vivawest Halbmarathon / 21,1 km

 

 19.05.2019 

          „Im Bayern Trikot durch das Herz des Potts"       

 

Als ich mich für den Vivawest-Halbmarathon anmeldete, hatte der BVB noch neun Punkte Vorsprung auf die Bayern und auf Schalke träumte man noch von Europa.Das die Bundesliga noch so spannend wird, konnte niemand ahnen. Das Saisonfinale konnten „meine Bayern“ (Fan seit1968!), letztendlich für sich entscheiden.18 Stunden später reifte in mir der Gedanke, den Vivawest in einem Bayern Trikot zu laufen!


Eines vorweg, ich bin im Trikot gelaufen…




"Der Beweis" :-)



Für Außenstehende ist das Ruhrgebiet eine große zusammenhängende Städtelandschaft in der die einzelnen Stadtgrenzen oft nahtlos ineinander übergehen. Einerseits ist man hier stolz, im größten Ballungsraum Deutschlands zu leben, andererseits verteidigt jede kreisfreie Stadt eifersüchtig ihre Selbstständigkeit. Aber gemeinsam ist man stark, das gilt natürlich auch hier.
Einst war der „Ruhrpott“ das größte deutsche Steinkohle-Abbaugebiet. Heute zeugen noch immer zahlreiche Zechen von dieser Zeit, die seit 2018 mit der Schließung des letzten Bergwerks – Prosper Haniel in Bottrop – endgültig Vergangenheit ist.
Erlebbar ist die Industriekultur des Ruhrgebiets auch auf der Strecke des Vivawest-Halbmarathons.
Der Lauf führt vorbei an Zechen Siedlungen und Fördertürmen. Teil der Laufstrecke ist auch das Weltkulturerbe der Zeche Zollverein in Essen. 

Start und Ziel befinden sich am zentralen Dreh- und Angelpunkt des Laufes: dem Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen.

Mit meistens über 10.000 Teilnehmern zählt der Lauf zu den größten Marathon-Veranstaltungen in Deutschland. 

Neben Marathon und Halbmarathon werden auch Staffelwettbewerbe, ein 10-km-Lauf sowie der kostenlose Schulmarathon angeboten.
An zahlreichen Fanpoints mit Musik und Moderation werden die Läufer besonders angefeuert und unterstützt.
Die Anfahrt lief am Sonntagmorgen ohne Probleme. Nach 1,5 Stunden parkte ich vor der Veltins Arena. Von dort aus ging es mit der S-Bahn zum Start- und Zielbereich „Am Musiktheater“ in Gelsenkirchens Innenstadt
Am Musiktheater“ herrschte bereits reger Betrieb, dennoch war die Abholung der Startunterlagen recht zügig erledigt. Der Kleiderbeutel konnte in einer nahegelegenen Schule deponiert werden.
Auf dem Weg dorthin einen Dortmund Fan im Trikot getroffen. Wir ließen den gestrigen Samstag in einem Fachgespräch Revue passieren, wirkliche Fans unter sich.

Es sollte ein sonniger Sonntag werden und man spürte bereits, dass es doch schnell warm werden wird. Nach dem schlechten Wetter der letzten Tage, ist es nun seit gestern spürbar wärmer geworden. Nach einigen 5er und 10er wagte ich mich ohne wirkliches Training an den „Halben". Wirklich Fit war ich nicht.
Startblock gesucht und gefunden. Pünktlich um 10:30 fiel der Startschuss für den „Halben“ durchs Revier.

Nach dem Start führt die Halbmarathonstrecke zunächst durch Zechen Siedlungen zum Welterbe „Zeche Zollverein“ in Essen-Katernberg. Auf dem Weg dorthin waren auch einige Höhenmeter zu bewältigen. Höhenmeter i

Bei km 5 war die Zeche erreicht, die Uhr zeigte eine 27:33 min. Keine super Zeit, aber ich fühlte mich gut. Dann ging es 3 km über das Zechengelände und um den „Eifelturm des Ruhrgebiets“. 

Km 10 erreichte ich nach 56:33 min, das würde knapp für eine Zeit unter zwei Stunden reichen. Kurz danach wurde mir dann der Stecker gezogen. Das fehlende Training machte sich mehr als bemerkbar.
Weiter ging es über den „Nordsternweg“. Wir folgten mehr als 6,5 km der alten Erzbahntrasse, die zu beiden Seiten von grün gesäumt ist.

Immer wieder gab es launige, Ruhrpott typische Kommentare zum Bayern-Trikot.Aber auch viele Glückwünsche zur Deutschen Meisterschaft.

Bei km 13,8 überquerten wir zum ersten Mal den „Rhein-Herne-Kanal“. Nach einer Schleife, die an der ehemaligen Zeche „Nordstern“ vorbeiführte, ging es über die Doppelbogen-Hängebrücke über den Kanal in den Nordsternpark.
Die 1996 eingeweihte, 36 m hohe und fast 100 m lange Doppelbogen-Hängebrücke ist das bekannteste Objekt des Nordsternparks. 

Km 15 durchlief ich nach 1:28:20. Eine Zielzeit unter zwei Stunden, war damit Geschichte… Die Beine und der Kopf wollten jetzt auch nicht mehr. Ab jetzt war ankommen das Ziel.

Der Nordsternpark ist ein interessantes Gelände mit spannender Architektur in Gebäuden und Brücken. Darüber hinaus bietet er Gärten, Spielplätze und museale Anlagen.
Bei km 17 verließen wir den Park und die Laufstrecke führte wieder durch Zechen Siedlungen Richtung Innenstadt. Lachen musste ich über die drei etwa 10-jährigen Jungs, die in BVB Trikots, an der Straße standen und „Scheiß Bayern“ sangen.
So ein Trikot polarisiert halt! :-)

Etwa 1 km vor dem Ziel wurden die Zuschauer zahlreicher und die Stimmung besser. Von der Stimmung an der Strecke war ich ein wenig enttäuscht. Eine wirklich fiese Steigung, ca. 200 m vor dem Ziel, war dann noch eine unangenehme Überraschung.

Der Zieleinlauf war dann doch noch stimmungsvoll. 

Zielzeit 02:09:55

Es war ein Lauf, bei dem die Zeit eine untergeordnete Rolle spielte und die Veranstaltung als solche im Mittelpunkt stand.

Die 7. Auflage des VIVAWEST-Marathons bewegte auch 2019 das Ruhrgebiet. Insgesamt 9344 Teilnehmer gingen auf die Strecke. Auch wenn die Stimmung an der Strecke etwas enttäuschend war, werde ich ihn im nächsten Jahr wieder laufen.



"Doppelbogen-Hängebrücke Nordsternpark!



"Zechenlauf
"Zeche Zollverein"

"Eifelturm des Ruhrgebietes"



"Geschafft"

"Zieleinlauf"
"Strecke"





"Zieleinlauf"

















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