"Wenig Rückenwind für Marathonstrecke"
"Wenig Rückenwind für Marathonstrecke"
„Once upon theTime"
Es war einmal eine kleine Doppelstadt
an der Ems. Hier gab es viele Fachwerkhäuser und vieles doppelt. Es
gab unter anderem zwei Freibäder. Es war ruhig und alles gut.
Irgendwie hatte man das Gefühl auf der „Insel der Glückseligen“
zu sein. Viele kennen die kleine Stadt durch ihren Weihnachtsmarkt
und den Christkindllauf. Auch in Politik und Verwaltung war die Ruhe
eingekehrt. Es gab wenige gegensätzliche Diskussionen und schon
überhaupt keinen Streit.
Aber manchmal bedeutet Ruhe auch
Stillstand.
Dennoch, im Juli 2016 hatte ich die
Idee, eine Marathonstrecke zu initiieren Ich habe daraufhin die
Parteien vor Ort angeschrieben. Es gibt mit Sicherheit größere und
wichtigere Probleme als die Einrichtung einer Marathonstrecke,
dennoch ist sie ein Teil der Weiterentwicklung der sportlichen und
gesellschaftlichen Infrastruktur.
Die Reaktionen von CDU, FDP, die Grünen
und UWG auf das Projekt waren durchaus positiv. Bis auf die SPD von
der hab ich gar nichts gehört. Auch fand ein Gespräch mit dem
Bürgermeister statt.
Er signalisierte mir Zustimmung
(abhängig vom Ratsvotum) und bat um Verständnis das es mit der
Realisierung etwas dauern könne.
Die erste Überlegung war ein
Bürgerantrag. Gleichzeitig zeigten „Die Grünen“ starkes
Interesse an dem Projekt.
Sie luden mich, übrigens als einzige
Partei, zu einem Gespräch ein. Indem die Überlegung reifte, den
Antrag über sie, in den Rat einzubringen.
Gesagt, getan und der zuständige
Ausschuss überstellte den Antrag an den Stadtsportverband (SSV) mit
der Bitte um eine Stellungnahme.
Der SSV hat dann in einer Sitzung über
das Thema gesprochen, jedoch ohne die Laufvereine einzubeziehen. In
einer ersten Stellungnahme vom 12. Februar 2017 sprach sich der SSV
gegen eine Marathonstrecke aus mit dem Hinweis, dass es in
Rheda-Wiedenbrück bereits ein ausreichendes Angebot an Laufstrecken
gebe. Der Gegenvorschlag: ein Rundkurs durch die Flora Westfalica mit
einer Länge von 10,5 Kilometern.
Die Stellungnahme stand in keinem
Kontext zu meiner Idee einer Marathonstrecke. Verwundert war ich
darüber nicht. Denn ein Konzept und damit eine Diskussionsgrundlage
hätte nicht vorgelegen. Ich fragte mich, wie diese SSV-Stellungnahme
zustande kam, zumal die Laufvereine nicht eingebunden worden seien.
Darauf hin erarbeitete ich ein Konzept
und gab dies an die Verwaltung, den Bürgermeister und den SSV
weiter.
Das Konzept für eine Marathonstrecke
sieht wie folgt aus: Die offizielle Distanz beträgt 42,195
Kilometer. „Diese Voraussetzungen sind durch den Radweg R 22
gegeben“, sagt er. Der bereits bestehende Weg weise eine Länge von
39,8 Kilometern auf. Von dieser Route aus könnten Abzweigungen in
die Stadtkerne Rheda und Wiedenbrück führen.
Die anfallenden Kosten halten sich laut
Nacke in Grenzen. Denn durch den Radweg sei die Strecke schon
vorhanden. Angebracht werden müssten jedoch noch Hinweisschilder.
Die Finanzierung könnte über Sponsoren erfolgen. Der Laufabschnitt
würde dann nach dem jeweiligen Unternehmen, Verein oder der
Privatperson benannt, die das entsprechende Schild finanziert hat.
Auf diese Weise könnte man die Investitionen niedrig halten. Sowohl
als App als auch in gedruckter Form könnte eine Karte den Läufern
Orientierung bieten.
Anfang September konnte ich das Konzept
dann bei einer Vorstandssitzung des SSV vorstellen.
In einer zweiten Stellungnahme vom 11.
Oktober war der Tenor dann ein anderer. Der SSV sehe in dem Konzept
der Strecke Potenzial, hieß es dort. Doch umsetzen könne man das
Projekt nicht, da der Stadtverwaltung die personellen Ressourcen
fehlten und die Kosten zu hoch seien. Auch mein Vorschlag, bei der
Umsetzung zu helfen und eine Projektarbeit mit Studenten daraus zu
machen, fanden kein Gehör.
Ich hatte das Gefühl, das die
Entscheidung schon feststand. Es wird m. E. Nach Zeit für eine klare
Positionierung der Stadt und auch der Politik. Bislang fühlt er sich
mit seinem Anliegen von der Verwaltung nicht ernst genommen.
So kann man nicht mit Ideen von Bürgern
umgehen. Hier ist Kreativität gefragt und ggf. die Aufstockung der
Mitarbeiter im Bereich Sport.
Ich bin einmal gespannt wie die
Reaktionen sein werden. Ich denke aber das der See weiterhin still
ruhen wird!
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