"Komm, wir laufen in Amsterdam"
Laufveranstaltung 155 28/2019
"Komm,
wir laufen in Amsterdam"
Der TCS
Amsterdam-Marathon, ist der größte in den Niederlanden, der jedes
Jahr am dritten Sonntag im Oktober organisiert wird.
Hotels sind in
Amsterdam nicht gerade billig, zumal die Stadt sich in den letzten
Jahren zu einer ausgesprochenen Touristenhochburg entwickelt hat.
Daher ging es am Sonntagmorgen um acht Uhr mit meinem Sohn Tom
Richtung Amsterdam. Nach 2,5 Stunden war die Hauptstadt der
Niederlande erreicht.
Amsterdam ist für
ihr künstlerisches Erbe, ein weitverzweigtes Grachtensystem und
schmale Häuser mit Giebelfassaden bekannt. Die auf das sogenannte
Goldene Zeitalter der Stadt im 17. Jahrhundert zurückgehen. Das
Museumsviertel beherbergt das Van-Gogh-Museum, das Rijksmuseum mit
Werken von Rembrandt und Vermeer sowie das Stedelijk Museum für
moderne Kunst.
Das Radfahren gehört
zur Stadtkultur, sodass das Stadtbild von zahlreichen Radwegen
geprägt ist. Viele Touristen besuchen diese alte, multikulturelle
Stadt. Die im letzten Krieg nicht zerstörte Stadt zählt gut 850.000
Einwohner. Die typischen, oft schmalen Häuser mit Giebelfassaden
sind auf Millionen von Holzpfählen gebaut und stehen alle schief.
Dazwischen Menschenmassen, viele Geschäfte und unzählige nette
Lokale und Bars. Außerdem 270 Coffeeshops, wegen denen viele
Besucher nach Amsterdam kommen.
Wir kamen zum
Laufen.
Es war ein großes Läuferfest an diesem Wochenende in Amsterdam. Mit Start und Ziel im Olympiastadion. Das Olympiastadion von 1928 ist der Dreh- und Angelpunkt des Amsterdam-Marathons. Für uns ging es dann mit der Bahn zum Olympiastadion. Startunterlagen abgeholt und noch ein wenig umgesehen.
Der 44. TCS
Amsterdam Marathon ist mit einer Teilnehmerzahl von 45.000
Läuferinnen und Läufern aus 149 Nationen, der größte Hollands.
Der Marathon ist ein Breitensportevent mit ca. 80 Eliteläufern.
Gemeldet hatten sich
Läuferinnen und Läufer aus 149 Nationen. Der TSC Amsterdam-Marathon
hat einen wichtigen Platz in der internationalen Laufszene
eingenommen. Er wird seit 2000 von "Stichling Sportevenementen
Le Champion" organisiert in Zusammenarbeit mit Global Sports
Communication.
Am Samstag
organisierte Le Champion auch einen Wandertag durch Amsterdam. Man
konnte 12.000 Teilnehmer begrüßen. Für den Sonntag war
die Wettervorhersage läuferfreundlich: wenig Wind, kein Regen und
Temperaturen beim Start von 11°, später am Tag sollte der
Temperatur auf maximal 14° steigen.
6 Minuten später wurde mein Startblock auf
die Reise geschickt. Nachdem ich den Startbogen durchlaufen hatte,
befand mich d auf der überfüllten Straße, die bis KM 1,5 nur
geradeaus führen sollte.
Ich hoffte, einen
Laufrhythmus zu finden. Die Vorbereitung war mehr als bescheiden,
genauer gesagt de facto nicht vorhanden. Dazwischen lag auch ein fast
zweiwöchiger Krankenhausaufenthalt.
Daher
hatte ich mir für dieses Rennen nichts Konkretes vorgenommen, hatte
ich auch keine anvisierte Durchschnittszeit geplant. Schön wäre
eine Endzeit von unter zwei Stunden, was aber ohne Vorbereitung nicht
zu schaffen war.
Nach der ersten
Rechtsabbiegung nach 1,7 km überquerten wir zwei kleine Grachten
über sehr flache Brücken. Von solchen Überquerungen der
amsterdam-typischen Wasserwege folgten noch einige. Bei KM 3 bogen
wir abermals rechts ab und liefen schnurstracks auf den bekannten
Fluss Amstel zu. Diesen überquerten wir kurz hinter KM 4, indem wir
auf der anderen Uferseite in einer 360°-spiralförmigen, abfallenden
Rechtskurve hinab liefen. Vielleicht erklärt diese kurze Passage
einen schnellen fünften Kilometer.
Auf
den folgenden vier Kilometern unterquerten wir viele
Eisenbahnschienen und zweimal die Autobahn A10. Wir umrundeten
hierbei in einer Rechteckform einen kleinen Binnenhafen.
Bei KM 9 ging es über einen weiteren schmalen Kanal und dann rechts unter mehreren Eisenbahnschienen hindurch. Die Industriegegend hinter uns lassend, wurde es nun wieder etwas städtischer. Mit KM 10 war die Hälfte fast erreicht und bis hier hin habe ich den Lauf richtig genossen. Das Wetter war gut und ich lag überraschenderweise auf Kurs 1:45 als Endzeit.
Bei KM 9 ging es über einen weiteren schmalen Kanal und dann rechts unter mehreren Eisenbahnschienen hindurch. Die Industriegegend hinter uns lassend, wurde es nun wieder etwas städtischer. Mit KM 10 war die Hälfte fast erreicht und bis hier hin habe ich den Lauf richtig genossen. Das Wetter war gut und ich lag überraschenderweise auf Kurs 1:45 als Endzeit.
Ab KM 13 wurde die
Strecke wieder richtig interessant und schön. Vor dem
‚Lozingskanaal‘ bogen wir links ab und liefen parallel an diesem
Kanal entlang. Nach einem geraden Stück wurde die Straße dann etwas
wellig – im Sinne von kurvenreicher – und ich fühlte mich ein
wenig, wie auf einer Formel-1-Strecke. Immer schön die Innenkurve
nehmen.
Bei KM 16
überquerten wir wieder die Amstel. Die Strecke führte unter anderem
am niederländischen Reichsmuseum vorbei. Mir machte der bisherige
Lauf unheimlich Spaß und ohne zu wissen, wie das Rennen ausgehen
würde, habe ich den Amsterdam Halbmarathon jetzt schon ins Herz
geschlossen. Bei km 15 lag die prognostizierte Zielzeit noch bei 1:55
und damit im Plan.
Leider erfolgte 1 km
weiter der Einbruch und die Pace sank ins Bodenlose, was aber zu
erwarten war. Jetzt ging es, darum anzukommen.
Die Laufstrecke
führte entlang des Kanals und wir wurden nach links in die grüne
Lunge Amsterdams – den berühmten Vondelpark – gelenkt.
Dieser Park ist bekannt dafür, dass er der einzige öffentliche Ort auf der Welt ist, der seinen Parkbesucher erlaubt, am helllichten Tag „Liebe zu machen“! Ich muss zugeben, dass mir während des Laufes nichts dergleichen aufgefallen ist.
Dieser Park ist bekannt dafür, dass er der einzige öffentliche Ort auf der Welt ist, der seinen Parkbesucher erlaubt, am helllichten Tag „Liebe zu machen“! Ich muss zugeben, dass mir während des Laufes nichts dergleichen aufgefallen ist.
Der Vondelpark ist
definitiv ein schöner Ort zum Laufen. Zwischen KM 18 und KM 20
liefen wir zwischen großen Bäumen, grünen Wiesen und vielen
Parkbesuchern hindurch. Die Stimmung war klasse und jeder Läufer
wurde gepusht. Beim Herauslaufen aus dem Stadtpark Richtung
Olympiastadion meldete sich der Mann mit dem Hammer zum zweiten Mal,
unangenehm. Es waren noch 1,5 km bis ins Ziel, also beißen.
Mit Einlauf ins
Olympiastadion waren Schmerz und Müdigkeit vergessen. Eine Zeit
unter zwei Stunden würde meine Laufuhr nicht mehr anzeigen, so viel
war sicher!
Die letzten 250
Meter auf der Tartanbahn waren der Oberhammer! Gänsehaut bei
Sonnenschein! Das sollte man einmal erlebt haben. Freunde, sucht Euch
Läufe, die in einem Olympiastadion enden.
Nach der Kurve befand ich mich auf den letzten 100 Metern vor dem Ziel.
Nach Überlaufen der
Zeitmessmatten und einem Blick auf meine Laufuhr (02:07:05) war ich
froh, im Ziel zu sein. Wunschzeit verpasst, auch der letzte
Halbmarathon 2019 dauerte mehr als zwei Stunden. Die vielen
Verletzungspausen konnte ich nicht kompensieren.
Amsterdam
hingegen war ein schöner Lauf, wenn auch das Sightseeing-Erlebnis
sich nur auf wenige Punkte beschränkte. Die Stimmung an der Strecke
war toll und die Organisation Top.
Zum siebten Mal
unterstützt den TCS Amsterdam-Marathon mit Spenden der Teilnehmer
das VUmc Cancer Center Amsterdam (VUmc CCA). Dieses Jahr gibt es mit
diesen Spenden eine Forschung nach den Effekten von Kraft- und
Ausdauertraining nach und während Chemotherapie.
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